1. |
Freie Welt
02:01
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„My fellow citizens of the world: [...]“
„Ask not what your country can do for you [...]"
„[...], but what together we can do for the freedom of man.“ [sic]
Die Welt ist eine andere heut
in sterblicher Hand liegt nun Macht
der Menschen Armut zu besiegen
zugleich jede Form des Lebens
Fanfaren beschwören uns herauf
mit ihrem Ruf zu Kampf und Waffen
uns zu erheben aus dem Zwielicht
das uns seit Jahr und Tag umgibt
frage nicht was dein Land für dich tun kann
frage nicht was du für dein Land tun kannst
frage warum ein Land (d)ein Land ist
frage was zu tun ist sodass jede Grenze dieser Welt zerbricht
Energie, Hoffnung und Hingabe
in all unserem Bemühen
werden dieses Land entzünden
und all jene die ihm dienen
wenn die Grundfeste der alten Welt
in Schutt und Asche liegt
einig im Kampf gegen den Feind
Tyrannei, Armut, Krankheit Krieg
frage nicht was dein Land für dich tun kann
frage nicht was du für dein Land tun kannst
frage warum ein Land (d)ein Land ist
frage was zu tun ist sodass jede Grenze dieser Welt zerbricht
sie sind der schleichende Tod
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Dekonstruktion I - John F. Kennedy I Inaugural Address | 20. Januar 1961
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2. |
Ziesel
03:35
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Das Wenige
zum Überleben
auf‘s Mindeste
gesenkt // gesenkt gesenkt
mit Beton und Glas wird Geld gemacht
was sich nicht auszahlt wird verdrängt
die Bauten denen die drin wohnen
doch sie reißen alles ein
wenn die Gier-Stadt-Fratze Zähne zeigt
tragen die Kleinsten stets das Leid
wie können sie nachts ruhig schlafen
wenn die Raffgier an den Häusern nagt
in ihren Wolkenkuckucksheimen
über den Dächern dieser Stadt
(wenn das Leben fast zum Stillstand kommt
es ist Winter in der Stadt)
am Montagmorgen
kommen sie
und machen alles
neu // neu neu
nichts hat Bestand in ihrer Welt
die Bauten denen die drin wohnen
doch sie reißen alles ein
wenn die Gier-Stadt Fratze Zähne zeigt
tragen die Kleinsten stets das Leid
wie können sie nachts ruhig schlafen
wenn die Raffgier an den Häusern nagt
in ihren Wolkenkuckucksheimen
über den Dächern dieser Stadt
(wenn das Leben fast zum Stillstand kommt
es ist Winter in der Stadt)
wie können sie nachts ruhig schlafen...
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3. |
Das Erbe
02:43
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In Angst und Ketten liegt die Macht
am Ende aller Tage
einstmals "verborgen" lebten sie
allem "Zeitwandel" vergraben
im Einklang mit Naturgewalten
verweilten sie von Anbeginn
tief verwurzelt mit der Erde
strichen die Zeitalter dahin
der Knochenmann ist ihr Begleiter
scheinbar tugendhaft ihr Pfad
mit schwerem Hufschlag stürzen sie
den Berg hinab ins Tal
in der Ferne glühen Feuer
umringt von Finsternis und Tod
eingehüllt ins Schwarz des Waldes
schreiten sie zur Freveltat
In Angst und Ketten liegt die Macht
am Ende aller Tage
in Finsternis entschwinden sie
gleich den Geistern ihrer Ahnen
die Eroberer der "Neuen Welt"
rücken unerbittlich näher
rauben, morden, brandschatzen
hinterlassen Schutt und Asche
trachten das Erbe jener Macht
mit dem Untergang ihrer Kultur
ins Dunkel zu verbannen
auf dass es niemals mehr erwacht
In Angst und Ketten liegt die Macht
am Ende aller Tage
in Finsternis entschwinden sie
gleich den Geistern ihrer Ahnen
in Finsternis
entschwinden sie
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4. |
2ter Juni
02:16
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Zeit und Raum verschachtelt
der Hof erscheint aus Zelluloid
das Gehirn zu Vakuum gepresst
es explodiert der Kopf
Stille Abteilung - Toter Trakt
die Zelle fährt die Zeit fließt ab
wenn nachmittags die Sonne scheint
dann bleibt sie plötzlich stehn
In Frankfurt brennt ein Warenhaus
in Stammheim brennt noch Licht
und der Staat hört mit
im 7. Stock
atemberaubend Neu (und unkonventionell)
dieses knisternde Gefühl
dabei zu sein
und mitzubrennen
Zeit und Raum verschachtelt
der Hof erscheint aus Zelluloid
das Gehirn zu Vakuum gepresst
es explodiert der Kopf
Stille Abteilung - Toter Trakt
die Zelle fährt die Zeit fließt ab
wenn nachmittags die Sonne scheint
dann bleibt sie plötzlich stehn
die Presse schreit „sie müssen Blut sehn“
„ihnen genügte der Krach nicht mehr“
Springer muss enteignet -
und natürlich kann geschossen werden
zivile Opfer krude Weltsicht (statt Enteignungskampf)
die „klare“ Linie geht verloren
Wasserschlag und Rasterfahndung
die Schlinge zieht sich langsam zu
Zeit und Raum verschachtelt
der Hof erscheint aus Zelluloid
das Gehirn zu Vakuum gepresst
es explodiert der Kopf
Stille Abteilung - Toter Trakt
die Zelle fährt die Zeit fließt ab
wenn nachmittags die Sonne scheint
dann bleibt sie plötzlich stehn
Stille Abteilung - Toter Trakt
die Zelle fährt die Zeit fließt ab
wenn nachmittags die Sonne scheint
dann bleibt sie plötzlich stehn
klares Bewusstsein
völliges Scheitern
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Dekonstruktion II - Ulrike Meinhof aus dem Toten Trakt | 16.6.1972 - o9.2.1973
und
"Warum brennst Du, Konsument?" - Flugblatt Nr. 7 der Kommune 1 | 24. Mai 1967
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5. |
Eisruine
03:27
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In Totenstille rinnt die Zeit
senkt sich gleich Raben nieder
stürzt ihre Welt in Dunkelheit
erstickt sie im Gefieder
fern verglimmt die letze Hoffnung
Asche zu Asche Staub zu Staub
einsam streift der Tod durchs Land
ihre Tage sind gezählt
still und starr ergraute Welt
wo tristes Glitzern quält
von Frost zersplittert klafft die Wunde
der erfrorenen Seelen
In Totenstille rinnt die Zeit
ohne Gestalt und ohne Laut
In Totenstille rinnt die Zeit
verhüllt die Nachwelt sie in Staub
Eisblumen an ihrem Grab
zur Ruhe gelegt in Ewigkeit
steinkalt starren ihre Augen
aus dem Nebelgrund herauf
Eis zu Eis und Stein zu Stein
verhüllt die Nachwelt sie in Staub
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KRANK Hamburg, Germany
KRANK | Punk | Hamburg |
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