1. |
Gartenzaun | Waschbeton
02:15
|
|||
Viel zu wenig Schlaf
weil von allem viel zu viel
das notdürftig getünchte Leben
blättert langsam aber sicher ab
Schicht um Schicht blitzt unterm Putz
nurmehr noch blankes Entsetzen
wie Waschbeton sind unsere Seelen
jede spröde Ritze starrt vor Schmutz
jener schonungslosen Spuren
derer sie ohne Rücksicht übergingen
mit Schritt und Tritt verschwinden sie
die einstigen Konturen
Dekonstruktion
Konturverlust
was übrig bleibt
ist Projektion | Dysfunktion
|
||||
2. |
Der Dunkle Turm
01:37
|
|||
Sie verkaufen meine Seele
sie verkaufen meine Seele
aus aus aus, aus und vorbei
Ausverkauf aus und vorbei
am heiligen Feld der Geistlosen
zwischen tanzendem Stahl und Glas
steht der Heringskanzler unbewegt
Monument für all den Scheiß
blickt hernieder
auf den ganzen blank geputzten Dreck
auf den ganzen blank geputzten Dreck
Aus, aus und vorbei
Ausverkauf aus und vorbei
Aus, aus und vorbei
das Gesicht verloren im Einheitsbrei
Kräne lauern
am Hafen
und überall
reißen und füllen
für Reichtum
Lücken
Kräne lauern
am Hafen
und überall
reißen und füllen
für Reichtum
Lücken
in der Zeitung stehen andere Verbrechen
stehen andere Verbrechen
Aus, aus und vorbei
Ausverkauf aus und vorbei
Aus, aus und vorbei
das Gesicht verloren im Einheitsbrei
|
||||
3. |
Sieben Leben
01:41
|
|||
Nichts bleibt für immer
wir können uns nicht verlassen
auf die Geister der Vernunft
nur der Tod ist sicher
stumme Seelen blicken
auf Schlachtfelder zurück
in Herzschmerz vereint
zeigen Narben der Zeit
der Mörder in mir ist der Mörder in dir
wenn nur Stille bleibt
und Hoffnungslosigkeit
mit einem Schlag vorbei
die Ära der Zufriedenheit
welches Feuer stirbt zuerst
alles ist entzwei
alle sind entzwei
alle für sich allein
der Mörder in mir ist der Mörder in dir
alles ist entzwei
alle sind entzwei
auf der Suche nach dem Sinn des Seins
alles ist vorbei
wenn nur Stille bleibt
und Hoffnungslosigkeit
mit einem Schlag vorbei
die Ära der Zufriedenheit
welches Feuer stirbt zuerst
alles ist entzwei alles ist vorbei
|
||||
4. |
Phoebus
02:54
|
|||
Völlig wertlos ist der Taft & Tand
Menschenkraft gegen Kapital
im Diktat der Lohnarbeit
kalkuliert ist der Verfall
gierig schürt es das Verlangen
du brauchst mehr und mehr und mehr und mehr
Lebensdauer standardisiert
der Wirtschaft Wachstum hehres Ziel
Geheimkartell, Gesetzespläne
Licht aus! gegen Rezession
unentbehrlich stapelt sich der Plunder
im nächsten Augenblick nur Schrott
es lohnt nicht schrieb schon einst Kurt T.
nein verdammt es lastet nur
es ist nichts wert
du bist nichts wert
Konsumismus etabliert
Sollbruchstellen patentiert
der ständig bohrende Gedanke
es ist nichts wert du bist nichts wert
mit Zinnober vollgestopfte Leben
Obsoleszens bleibt unerkannt
die Dinge bestimmen nicht unseren Wert
doch ist‘s als hinge das Leben dran
kalkuliert ist der Verfall
gierig schürt er das Verlangen
unaufhaltsam rollt der €uro
kurbelt so die Wirtschaft an
es ist nichts wert
du bist nichts wert
Konsumismus etabliert
Sollbruchstellen patentiert
der ständig bohrende Gedanke
es ist nichts wert du bist nichts wert
eins-zwei-drei Los!
es ist nichts wert
du bist nichts wert
Konsumismus etabliert
Sollbruchstellen patentiert
der ständig bohrende Gedanke
es ist nichts wert du bist nichts wert
|
||||
5. |
Fendrich und der Wolf
01:13
|
|||
Jeden Morgen in der Frühe
speien Bahnen Menschen aus
müde Geister tun emsig
weil sie müssen ihren ihre Pflicht
Die Uhrzeiger bohren unentwegt
Löcher in die Zeit hinein
der Sekunden Staub tanzt in der Sonne
während wir die Zeit mit Arbeit füllen
mechanisch gräbt die Zeit das Grab
verloren sind diese Stunden
fleißig geht die Welt zugrunde
tief unter dem Staub verscharrt
hungrig giert der Wolf nach Leben
zu fressen kriegt er nimmer satt
der Wolf in uns ist unersättlich
zu fressen kriegt er nimmer satt
emsig fräsen die Zeiger weiter
bedecken jeden Zweifel
unsichtbar mit Staub
klammheimlich still und leise
keine Feierabendsirenen
und keine Stechuhr mehr
Lebenszeit ist Arbeitszeit
unsere Arbeit schafft den Wert
hungrig giert der Wolf nach Leben
zu fressen kriegt er nimmer satt
der Wolf in uns ist unersättlich
zu fressen kriegt er nimmer satt
erst nach Tagewerk Vollendung
kriecht die Einsamkeit hinein
tief in unser Inneres
erschüttert Mark und Bein
|
||||
6. |
Rauschkörper
03:08
|
|||
Blut und Pisse auf Asphalt
Fusel Mief in der Luft
der triste Trott des Einerlei
wird zünftig weggespült
da rollt sie hin die Landpartie
der Wochenendenthemmten
doch der Stumpfsinn bleibt
verankert in der Seele
Rauschkörper im freien Fall
verschwommen zehntausend Jahre
Ausbruch auf Zeit
aus Zwang und Lohnarbeit
gesteuerter Kontrollverlust
fixe Idee der Menschheit
drei Mio. Flaschengeister
Jahr um Jahr
& so wird es ewig sein
keine Wahrheit liegt im Wein
der selbe Trott tagein der selbe Trott tagaus
Glas rein Kopf aus Glas rein Kopf aus
der selbe Trott tagein der selbe Trott tagaus
& so wird es ewig sein
keine Wahrheit liegt im Wein
Flucht aus Disziplin und Alltag
im Rausch der Selbstmedikation
die Last der Welt wird leichter
mit jedem jedem Tropfen mit jedem Schluck
im Schwindel bunter Lichter
der Geselligkeit
Alles dreht sich immer schneller
um Kopf und Kragen Kopf oder Zahl
wer zahlt die Zeche
Kehrseite der Medaille
Ernüchterung in dunkelgrau
deprimiert und einsam
die klaren Geister hegen
am Kulturrausch Zweifel
der Schein des Seelenheils
schimmert am Grund der Flasche
& so wird es ewig sein
keine Wahrheit liegt im Wein
der selbe Trott tagein der selbe Trott tagaus
Glas rein Kopf aus Glas rein Kopf aus
der selbe Trott tagein der selbe Trott tagaus
& so wird es ewig sein
keine Wahrheit liegt im Wein
die Zeche kostet den Verstand
der selbe Trott tagein...
& so wird es ewig sein
keine Wahrheit liegt im Wein
|
||||
7. |
Schlagschatten
02:57
|
|||
Wenn das Leben nur noch Scheiße ist
und der Tod so nah
wenn der Tod der letzte Ausweg ist
weil das Leben an ihm nagt
weil sein Körper das Gefängnis ist
traf ihn doch jäh der Schlag
die Kraft zum Atmen reicht noch aus
lebensmüde schlägt das Herz den Takt
so liegt er da im Krankenbett
erkennt nichtmal das Blag
es geht nicht vorbei weil es kein Ende ist
und alle Welt verzagt
sprachlos
kennt er keine Worte mehr
reglos
nur seine Tränen fallen schwer
ins Gewicht
die Frau bleibt stumm
wie schwarze Tinte tanzen Schatten
finster im Gemüt umher
wonach sich alle sehnen
ist die Rückkehr
in die Welt zurück ins Leben
das schafft er niemals mehr
die Kräfte schwinden immerfort
der Zahn der Zeit und Verfall
der Weg zu lang und schwer
der Zahn der Zeit und Verfall
nur seine Tränen fallen schwer
ins Gewicht
|
||||
8. |
Schweringen
03:26
|
|||
selbst im strahlenden Glanz der Sonne
erscheint hier alles trist und grau
eingefallene Fassaden
einst bunte Tünche blättert ab
kein Mensch will hier begraben sein
geschweige denn hier leben
Ruinen einstiger Wirtschaftsblüte
die Höfe auf dem Land verfallen
die Wenigen die geblieben sind
rücken enger noch zusammen
eingeschworene ,Notgemeinschaft‘
Gesinnung bezeugt durch ihre Farben
stille Übereinkunft
niemand sonst ist hier willkommen
brennt die Dörfer endlich nieder
denn dort ist der Hass zu Haus
brennt die Städte endlich nieder
denn dort ist der Hass zu Haus
verloren im Nebel der Schlechtwetterfront
tanzt die Tristesse in dunkelgrau
eingefallene Fassaden
einst bunte Tünche blättert ab
kein Mensch will hier begraben sein
geschweige denn hier leben
Geschichtszeugnisse ruiniert
die Lücken durch Neubauten saniert
die Vielen die zugezogen sind
rücken enger noch zusammen
eingeschworene ,Notgemeinschaft‘
Gesinnung bezeugt durch ihre Farben
stille Übereinkunft
niemand sonst ist hier willkommen
niemand sonst ist hier willkommen
niemand sonst ist hier willkommen
brennt die Dörfer endlich nieder
denn dort ist der Hass zu Haus
brennt die Städte endlich nieder
denn dort ist der Hass zu Haus
schwer lastet die alte Schuld
gußeisern im Kirchgebälk
oder ist es doch ihr Stolz!?
das Hassgeschwür war niemals fort
jetzt streut es überall
das Hassgeschwür war niemals fort
noch der letzte Winkel ist befallen
denn dort ist der Hass zu Haus
|
||||
9. |
Narziss & Goldmund
02:21
|
|||
Verlust der Kontrolle
in Achtlosigkeit
die Tragweite des Handelns
obliegt nicht ihrer Macht
egozentrische
Lippenbekenntnisse
Verlust der Kontrolle
in Achtlosigkeit
stumpf ist der Blick
nach innen gekehrt
immerzu nur nach innen gekehrt
wer führte die Klinge?
das Blut an den Händen
Scheuklappen blenden
Verletzungen aus
egozentrische
Lippenbekenntnisse
wer führte die Klinge?
das Blut an den Händen
Ehrenworte versprochen
Versprechen gebrochen
stumpf ist der Blick
nach innen gekehrt
immerzu nur nach innen gekehrt
egozentrische
Lippenbekenntnisse
|
||||
10. |
Glasmeer
02:51
|
|||
Die Menschheit
in Trauer
versunken
im Meer aus Glas
Jahrtausende tief
die Menschheit
in Trauer
versteinert im Fels
Jahrhunderte alt
die Menschheit
in Trauer
versunken
im Meer aus Glas
Jahrtausende tief
Jahrhunderte alt
versunken
im Meer aus Glas
die Gezeiten ändern sich
die kleine Eiszeit ist vorüber
der Firnschnee schmilzt
die See ist ruhig gibt das Versunkene frei
Wie ein Fluss der übers Ufer tritt
schneidet das Glasmeer in den Fels
in ihm hausen
verstorbene Seelen
so munkelt man im Dorf
sein Fluch rollt unerbittlich näher
verbreiten Angst und Schrecken
sein Fluch rollt unerbittlich näher
die Gezeiten ändern sich
die kleine Eiszeit ist vorüber
der Firnschnee schmilzt
die See ist ruhig gibt das Versunkene frei
stürmisch heben sich die Wogen
über felsige Moränen
ihr Ausmaß
kaum noch zu erahnen
Fluten stürzen hinab ins Tal
zersplittern Raum & Zeit
bis sie das ganze Dorf begraben
bis sie das ganze Dorf begraben
stürmisch heben sich die Wogen
über felsige Moränen
ihr Ausmaß
kaum noch zu erahnen
Fluten stürzen hinab ins Tal
bis sie das ganze Dorf begraben
Die Menschheit
versunken
im Meer aus Glas
Jahrtausende tief
Jahrhunderte alt
versunken
im Meer aus Glas
|
||||
11. |
Lyxzén
02:03
|
|||
Leise knarzt der Schaukelstuhl
in der Dämmerung
sonst angespannte Stille
worauf wartet er?
worauf wartet er?
auf den Anfang
auf das Ende
auf den Tod
auf die Revolution?
worauf wartet er?
leise stiehlt sich ein Geräusch
hinein in diese Stille
ist das der aufgebrachte Mob?
Schatten tanzen an der Wand
im Widerschein des Flackern
worauf wartet er?
worauf wartet er?
auf den Anfang
auf das Ende
auf den Tod
auf die Revolution!
worauf wartet er?
der verklungene Hall der Strasse
war nur trunkener Hedonismus
Stille legt sich kalt ums Herz
die Nacht auf die Gedanken
auf den Anfang
auf das Ende
auf den Tod
auf die Revolution!
|
||||
12. |
Not Just Boys Fun
01:55
|
|||
Souverän & ignorant
sind Rolle und Status zementiert
Freiräume sind stets besetzt
von Privilegien der Männlichkeit*
wir denken Raumnahme sei Frauen*sache
für die Freiheit & das gleiche Recht
für all das wofür wir
niemals kämpfen mussten
Nein!
Raumgabe ist Männer*sache
durch die Aufgabe von Privilegien
für die wir niemals kämpfen mussten
Raumgabe ist Männer*sache
höher, schneller, weiter, besser...
immerzu muss Frau* sich
am erkämpften Platz beweisen
vor uns und vor sich selbst
rechtfertigen tagein, tagaus
während wir uns hingegen niemals
noch irgend ein Mann* sonst
jemals in Frage stellen
Nein!
Raumgabe ist Männer*sache
durch die Aufgabe von Privilegien
für die wir niemals kämpfen mussten
Raumgabe ist Männer*sache
von vermeintlich hohen Gnaden ist
unser Platz im Rampenlicht
wo Männlichkeit* im Licht erstrahlt
kann für Frauen* nur noch Schatten sein
Raumgabe ist Männer*sache
denn wo Männlichkeit* im Licht erstrahlt
kann für Frauen* nur noch Schatten sein
geben wir den Weg nach vorne frei
Im Text steht Frauen*, aber gemeint sind ALLE - FLINTA*.
ALLE (Frei)Räume gehören ALLEN. Männer* müssen endlich Platz machen, damit auch FLINTA*sich nehmen können, was ihnen schon immer zusteht. Von Männern* deklamierte feministische Parolen wie NOT JUST BOYS FUN und GIRLS* TO THE FRONT dürfen nicht nur Lippenbekenntnisse sein. Wir alle sind durch patriarchale Gesellschaftsstrukturen und Rollenbilder sozialisiert. Wir alle, aber vor allem (wir) weiße hetero Cis Männer* müssen internalisierte Sexismen und unser Verhalten immer wieder reflexiv und kritisch hinterfragen, um sexistische Verhaltensweisen und stereotype Rollenbilder abzulegen und als pro Feministen echte Verbündete zu sein und damit letztendlich auch die Gesellschaft verändern zu können.
|
||||
13. |
||||
Die Fährstraße war blau
so viel Bullen waren da
denn wer die Flut heraufbeschwört
erntet unseren Zorn
Hände weg von unserem Haus
sonst bricht der Damm nichts hält uns auf
Die Fährstraße war blau
so viel Bullen waren da
niemals werden wir untergehen
das stellen wir hiermit klar
hundert fünfzehn bleibt Abriss verhindern
solidarisches Wohnen verteidigen
Hände weg von unserem Haus
sonst bricht der Damm nichts hält uns auf
darum müssen wir wie Wasser sein
der Strom schwillt an
ein Sturm kommt auf
der stete Tropfen höhlt den Stein
bis euch das Wasser bis zum Halse steht
|
KRANK Hamburg, Germany
KRANK | Punk | Hamburg |
Solidarität bedeutet ein Finger Abstand ♡
Streaming and Download help
KRANK recommends:
If you like Zurück in den Heizungskeller, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp